In diesem Artikel zeige ich, wie wir eine NFS-Freigabe mit AutoFS dynamisch einbinden. Dadurch wird die Freigabe nur dann verbunden, wenn tatsächlich auf die dort gespeicherten Dateien zugegriffen wird.
Im Gegensatz dazu ist fstab darauf ausgelegt, Speichermedien bereits während des Bootvorgangs einzubinden – typischerweise lokale Festplatten. Diese feste Einbindung kann jedoch zu Problemen führen, wenn eine Netzwerkfreigabe vorübergehend nicht erreichbar ist, da Debian dann in einen inkonsistenten Zustand geraten kann. AutoFS löst dieses Problem, indem es Freigaben automatisch ein- und wieder aushängt, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Das reduziert Störungen und verringert den Netzwerkverkehr.
Durchführung
Um jetzt AutoFS einzurichten, müssen wir im ersten Schritt das Paket installieren. Danach starten wir das Programm und stellen es so ein, das AutoFS sich nach einem Neustart des Servers automatisch wieder startet.
apt install autofs -y
systemctl start autofs
systemctl enable autofs
Im nächsten Schritt legen wir die Konfigurationsdateien an um unseren Dienst zu konfigurieren. Zuerst editieren wir die /etc/auto.master
Datei. Hier handelt es sich um die primäre Konfigurationsdatei von AutoFS. Hier fügen wir ganz unten den nachstehenden Code ein. Wir müssen hier lediglich den Mount-Path und den Pfad zur NFS-Freigaben Konfigurationsdatei anpassen die wir gleich erstellen werden.
/mnt /etc/freigabe-1.autofs
Info: Damit sagen wir AutoFS das er die Einstellungen für den Mount
/mnt
unter/etc/freigabe-1.autofs
finden kann. AutoFS liest die angebene Datei dann ein bei einem Service-Neustart.
Im nächsten Schritt legen wir die /etc/freigabe-1.autofs Datei an. Diese enthält die Information wie unsere Freigabe eingebunden werden soll. Diese könnte bei einer „soften“ Anbindung wie folgt aussehen:
freigabename -fstype=nfs,rw,soft,timeo=600.retrans=3 <ip-adresse>:<nfs-pfad>
Bei einer „harten“ Anbindung sieht das wie folgt aus:
freigabename -fstype=nfs,rw,hard,timeo=600.retrans=3 <ip-adresse>:<nfs-pfad>
Info: Prinzipiell funktionieren beide Anbindungen. Diese unterscheiden sich nur in der Art und Weise wie diese mit einer nicht Verfügbarkeit umgehen. Bei soft wird eine Fehlermeldung ausgegeben und das Betriebssystem arbeitet weiter. Im Vergleich dazu ist bei hard das System so konfiguriert, das der Prozess solange hängen bleibt bis die Freigabe wieder verfügbar ist. Hier kommt es ganz drauf an wie mit Verlusten von Verbindungen und Daten umgegangen wird.
Szenario soft hard Kurzer NAS-Neustart Bricht mit Fehler ab Wartet und läuft weiter beim wiederverbinden Längerer NAS-Ausfall Gibt Fehler zurück Wartet, Anwendungen hängen Kritische Daten (z.B. Datenbanken, Logs) Risiko von Korruption Sicherer Unkritische Daten (z.B. Medien, temporäre Daten) Schneller Fehler Hängt sich auf
Sobald wir jetzt den AutoFS-Dienst neustarten, sollte die Freigabe bei Bedarf angebunden werden. Dazu navigieren wir in das Verzeichnis und erstellen entweder eine Datei oder fragen eine vorhandene ab. Diese sollten dann auf der Freigabe abgelegt werden.
Weitere AutoFS Argumente: https://outline.phillipunzen.de/s/6e43261d-b3bc-4939-96d2-baf7e2ead538